Freundeskreis der Studienkirche e.V.
Die Studienkirche, gelegen in der westlichen Vorstadt Dillingens, entstand zwischen 1610 und 1617 für die benachbarte Jesuitenuniversität.
> Broschüre zum 400-jährigen Weihejubiläum der Studienkirche
Am Außenbau verweist die hohe Pilastergliederung auf die Erbauungszeit, das Zeitalter der Renaissance. Der Innenraum ist hingegen von der zweiten Ausstattung aus der Mitte des 18. Jh. geprägt. Ihre heute geläufige Bezeichnung erhielt sie mit der Neuordnung der kirchlichen Studienanstalten nach der Säkularisation.
Funktion
Nach der Auflösung des Jesuitenordens 1773 blieb die ehemalige Universitäts- und Ordenskirche mit den Nachfolgeeinrichtung der Universität verbunden. Darunter befanden sich das Lyzeum und die Philosophisch-Theologische Hochschule mit ihren kirchlichen Internaten und bischöflichen Seminarien. Noch heute steht das Gotteshaus in dieser Tradition als Kirche der Dillinger Schüler. Dies gilt insbesondere für das Johann-Michael-Sailer-Gymnasiums, dessen Wurzeln bis in die Jesuitenzeit zurückreichen. Mit ihrem Weihetitel Mariä Himmelfahrt gilt sie als die Marienkirche unter den Dillinger Kirchen.
Eingebunden in die Pfarreiengemeinschaft der Stadt Dillingen unter dem Vorsitz des Stadtpfarrers Wolfgang Schneck finden in der Studienkirche regelmäßig am Samstag die Vorabendmessen statt. Daneben wird das Gotteshaus an den Marienfesten, an den Festen der Jesuitenheiligen, zum jährlichen Gedenkgottesdienst Pro fundatoribus, für die Gründer der Universität und des Gymnasiums, und bei anderen festlichen Anlässen genutzt. Dazu gehört auch die feierliche Preisverleihung der Europäischen St.-Ulrichs-Stiftung, zu der regelmäßig Besucher außerhalb der Stadt in die Studienkirche strömen.
Für die feierliche musikalische Gestaltung der Gottesdienste sogt schon seit vielen Jahren unter der Leitung von Karl Baur das Collegium vocale. Hohe Anerkennung verdient das Ensemble nicht nur wegen ihres treuen Engagements, sondern auch wegen der dargebotenen musikalischen Qualität.
Vereinsgeschichte
Der Freundeskreis Studienkirche Dillingen e. V. gründete sich 1956 mit zehn Mitglieder unter seinem Ersten Vorsitzenden Prof. Adalbert Vogel. Damals sollte der Verein als rechtliches Konstrukt mit der Entgegennahme von Spenden der Diözese, des Landkreises, der Stadt und anderen Sponsoren die Restaurierung der Jahre 1956 bis 1958 sicherstellen.
Zwanzig Jahre später übernahm Prof. Ludwig Häring den Vorsitz und wandelte den Freundeskreis in einen mitgliederbasierten Verein um. Die Zahl der Mitglieder wuchs stetig durch gezielte Ansprache und Werbung auf ca. 200 Personen. Zumeist konnten ehemalige Seminaristen und Alumnen gewonnen werden, die eine persönliche Geschichte mit der Studienkirche verband.
Im Januar 2013 hat Prof. Ludwig Häring nach 37 Jahren die Fürsorge für die Kirche, soweit es den Verein betrifft, abgegeben. Frau Dr. Christine Schneider wurde in das Amt der Ersten Vorsitzenden gewählt und wird die Aufgaben des Vereins künftig wahrnehmen. Heute zählt der Verein ca. 130 Mitglieder.
Vereinsziel
Die Baulast der Studienkirche obliegt dem Staat. Der Freundeskreis stellt hingegen die kirchliche Nutzung dieses ehrwürdigen Gotteshauses sicher. Der Verein finanziert die Ausgaben für den Gottesdienst, die Restaurierung aller für die Liturgie notwendigen Gegenstände und trägt alle Aufwendungen, die vom Staat nicht übernommen werden. Die Erfüllung dieses Vereinsziels wird durch die regelmäßigen Beiträge der Mitglieder und anderer Spender gesichert. Darin liegt laut der neuen Satzung von 1993 das Vereinsziel. Der Freundeskreis steht allen offen, die sich mit der Kirche verbunden fühlen und ihren Erhalt und Nutzung unterstützen wollen.
Die Dillinger Studienkirche zählt in mehrfacher Hinsicht zu den herausragenden Kirchengebäuden Süddeutschlands. Über Jahrhunderte hinweg war sie die Kirche, mit der die Ausbildung des Klerus der Diözese Augsburg verbunden war. Schon unmittelbar nach ihrer Entstehung wirkte das Gebäude architektonisch vorbildhaft auf weitere Kirchenbauten in Süddeutschland. Ihre Ausstattung aus der Mitte des 18. Jh. ist vollständig erhalten und gibt ein einzigartiges Beispiel einer Universitäts- und Jesuitenkirche. Bis heute zählt sie deshalb zu den meist besuchten Kirchen Dillingens und zieht Kunstinteressierte wie Gläubige gleichermaßen an.
Dillingen, im März 2013
Christine Schneider
Kontaktadresse:
Freundeskreis der Studienkirche Dillingen e.V.
Am Mittelfeld 81, 89407 Dillingen,
Telefon 0179-1056879;